MYSTISCHE TIERE
Was bedeutet Mystik eigentlich ? Das Wort
kommt aus dem Griechischen . Es beschreibt einen Zustand der religiösen,
subjektiven und irrationalen Anschauung des engen Verbundenseins mit übersinnlichen
Mächten.
Mystik ist etwas nicht greifbares, geheimnisvolles, das aber auf uns anziehend
wirkt.
Mystische Tiere regen uns zum Träumen an, beflügeln unsere Fantasie.
Sie ermahnen uns immer reinen Herzens zu sein. Sie warnen uns vor dem
bösen und zeigen uns die hässliche Seite der dunklen Macht.
Eigentlich gehören die mystischen Tiere keiner guten oder schlechten
Seite an, doch immer wieder werden ihre wunderschönen magischen Kräfte
missbraucht.
DER DRACHE
Sagen, Mythen und Märchen erzählen uns von einem großen
echsenähnlichen Tier das zum Teil Flügel hat und das sein Atem
Todbringend sei. Seine Lieblingsspeise waren wohl Jungfrauen und sein
Lieblingsfeind, junge Ritter, die ihrerseits die Jungfrau gerne befreit
und lebend mit nach Hause genommen hätten.
Aber auch unsere Kirche hat sich des Drachens angenommen. Da gab es Georg
den Drachentöter, Erzengel, die mit dem Drachen (Teufel) kämpften.
Denn so scheint es, ist für die Kirche der Drache das Sinnbild der
alten Religion.
Schaut mal genau hin, viele alte Plätze haben noch den Drachen im
Namen, gerade in England wie z.B. Dragons Hill. Auch bei uns wie z.B.
Drachenstein. Auch in vielen alten und neuen Wappen ist er zu sehen. Das
Wort Drache kommt aus dem Griechischen und bedeutet Schlange. Viele verschiedenen
Drachen kennen wir, die Drachen des Feuers, Feuer speiend, alles zu Asche
verbrennend. Drache der Lüfte, sein Atem bringt den Sturm, ein Flügelschlag
den Orkan. Drache der Erde, in Höhlen lebend, zurückgezogen,
Jungfrauen und Vieh fressend, Acker und Land zerstörend. Drache des
Eises, er lässt alles erstarren, sein Atem überzieht alles mit
Eis.
Er ist Wächter des Guten sowie des Bösen. Er ist ein machtvoller
Verbündeter.
In China ist er wichtiger Bestandteil des Horoskopes und ein Glücksbringer.
Drachen verkörpern die Ur-Zeit und die Ur-Kraft. Um mit einem Drachen
Kontakt aufzunehmen müssen wir zurück zu unseren Ur-Wurzeln!
Die letzten Jahre sehe ich sie wieder, zwar nicht fliegen, aber dafür
auf den Märkten, sie werden feil geboten aus Stein, Holz, gemalt
oder aus Glas. Die Kraft des Drachens findet ihren Weg mit Macht zu uns
zurück, es liegt in unseren Händen diese Kraft zu lenken. Ihr
werdet jetzt fragen, gibt es ihn wirklich, den Drachen ? Ich kann euch
leider auch keine Antwort geben, aber wir wissen ja, nicht alles was wir
nicht Sehen, kann trotzdem da sein. Vielleicht hat sich der Drache nur
in eine andere Dimension zurückgezogen?
Lasst uns Drachenfeste auf den alten Plätzen feiern und den schlafenden
Drachen erwecken.
DAS EINHORN
Es symbolisiert Reinheit, Unschuld, Liebe und Ehrlichkeit. Einhörner
sind sehr scheu, sein Aussehen ähnelt das den Pferden, doch ist es
größer und von rein weißer Farbe.
Um seine Existenz haben sich schon vor 20000 Jahren die Menschen Gedanken
gemacht, Fernöstliches und Abendländisches vermischte sich und
so entstanden die wirrsten Spekulationen über das Einhorn. Seinem
Horn wurden heilende und entgiftende Eigenschaften zugeschrieben, wer
ein ganzes Horn in Händen hielt, hatte unsagbare magische Kräfte.
Bereits in der Bibel fällt mehrfach der Name Einhorn, wenn es leider
auch nur ein Übersetzungsfehler für Wildtier ist .Auch im Talmud
wird es genannt. Um 150 bis 200 n. C. entstand in Alexandria ein Büchlein
das 42 Tiere beschreibt, in Kapitel 22 wird über das Einhorn geschrieben.
“Es ist kein Tier wie ein Böckchen, friedlich ist es und sanft, doch
der Jäger kann ihm nicht nahe kommen, weil es so stark ist. Ein Horn
hat es mitten auf der Stirn. Wie jagt man es? Eine Jungfrau setzt man
ihm in den Weg und es springt ihr in den Schoß und lässt sich
streicheln und wegführen“.
Auch unsere Hildegart von Bingen 1098-1179, die in ihrem Leben kein Einhorn
zu Gesicht bekam ( der doch ??) schrieb „Eine Salbe aus der mit Eidotter
vermischten Leber des Einhornes,soll jede Art von Aussatz heilen, ein
Gürtel aus der Haut des Tieres, vor Pest und Fieber schützen
und Schuhe aus Einhornleder wieder für gesunde Füße sorgen“.
Lange wird das Tierchen in Tierbüchern kritiklos mit aufgenommen,
der Straßburger Humanisten- Arzt Michael Herr (1546) nennt neben
60 Wirbeltieren auch den Lindwurm, Greif und das Einhorn. Da gab es eine
ungeheure Nachfrage nach diesem sagenhaften Horn des Einhornes und so
musste so manches Material als Horn herhalten. Im 12. Jahrhundert n.C.
tauchten aus Grönland spiralgewundene Einhornhörner auf, später
ordnete man sie als Stoßzahn des Narwals ein. Es gab nicornu marinum
das als Unicornum verum, in vielen Apotheken, bis zum Ende des 18. Jahrhunderts
verwendet wurde.
Das Einhorn ist wohl wie der Drache auch , von unserer Welt verschwunden,
aber so sicher bin ich mir da auch nicht.......
DER LINDWURM
Das Wort Lint kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet Schlange- und
so in etwa sah er auch aus, der Lindwurm. Er hatte die Größe
eines Drachens, aber keine Flügel und nur 2 Beine, die gewöhnlich
kurz waren, dafür aber einen langen Schwanz. Besonders in den alten
Germanischen Sagen ist er oft zu finden. So ist der „Drache “Fafnir“ in
der Nibelungensage ein Lindwurm. Bis ins 15. Jahrhundert ist er in verschiedenen
Tierbüchern mit aufgeführt.
DER PHÖNIX
Wohl aus der ägyptischen Mythologie, aber auch bei den Griechen als
heilig verehrter Vogel. Auch auf Gedenkmünzen der spätrömischen
Kaiserzeit zu finden, als Symbol für die Ewige Stadt Rom. In der
frühchristlichen Überlieferung, wurde er als Symbol der Wiederauferstehung
gesehen. Wunderschön soll er sein, einem Adler ähnlich, doch
mit goldenem Gefieder. Sehr klug ist er und er weis um das Weltengeschehen.
Alle 500 Jahre, so erzählt uns die Legende, fliegt er nach Ägypten,
um sich dort zu verbrennen, aus seiner Asche entsteht ein neuer Phönix.
DER GREIF
Seine Ursprünge liegen wohl im Mittleren Osten. Greifdarstellungen
wurden in persischer Malerei und auch in der Bildhauerkunst gefunden.
Also, irgendwo im babylonischen, assyrischen und persischen ist sein Ursprung
zu suchen. Auch die Römer hatten seine Darstellungen an Altären,
Kandelabern und Tischbeinen. In frühchristlicher Zeit war er auch
in Tierallegorien zu finden. Michael Herr 1546 . In der gotischen Architektur
des Spätmittelalters häufig als Wasserspeier.
Er ist ein Mischwesen mit dem Kopf und den Flügeln eines Adlers,
dem Leib und Beinen eines Löwens und dem Schwanz einer Schlange.
Er ist das Symbol von Stärke und Wachsamkeit.
DER BASILISK
Griechisch = kleiner König
Seinen Ursprung hat er im alten Griechenland. Seine Beschreibung findet
sich noch im mittelalterlichen Tierbüchern, so auch im Physika, von
Hildegart von Bingen. Sein Blick war absolut tödlich, sein Atem versengte
und verseuchte die Erde, die einzige „Waffe“ gegen ihn war ein Spiegel,
denn er reflektierte seinen Blick und der Basilisk starb oder verwandelte
sich in Stein. Selbst für einen anderen Basilisk war der Blick tödlich.
Sein Kopf, die Flügel und die Beine waren von einem Hahn, der Rest
von einer Schlange. Interessant ist auch wie er entsteht. Ein 7 jähriger
Hahn legt ein Ei, das kugelrund und mit einer dicken Haut überzogen
ist, 9 Jahre wird es dann von einer Kröte ausgebrütet. So schlüpfte
dann ein Ungeheuer das schrecklicher war als kein anderes Tier.
DIE HARPIE
Auch sie kommt aus dem alten Griechenland. Es gab nicht nur eine, sondern
vier Harpien. Sie waren Windgeister und ihre Aufgabe war es die Seelen
der Toten in den Hardes zu geleiten. Aello (Regen).
Celaeno ( Sturm, Blitz und Donner und Dunkelheit) Okypete (schnelles Fliegen)
Podarge (schneller Fuß).
Später gab man den Harpien einen Körper mit Kopf und Brust einer
Frau und dem Körper und Klauen eines Adlers. Sie symbolisierten die
Unsterblichkeit und die Verbindung zu den Elementen.
Das einzige was sie fürchteten war der Klang eines bronzenen Instrumentes.
Erinnert so an die Trompeten zu Jericho, Gottes Gerechtigkeit kann keiner
entgehen...
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