Wie weiß ich ob ich eine Hexe bin und was ist eine Hexe ?

Diese Fragen werden mir am häufigsten gestellt. Die antwort ist : Als Hexe wird man geboren, nicht erkoren. Das soll nicht heißen das man schon immer über irgendwelche magischen Kräfte verfügt. Ich kenne Frauen und Männer die erst  später im Leben den Zugang zur Magischen Welt finden . Eine Freundin von mir merkte erst Mitte 30 das sie eine Hexe ist. Wichtig ist das man die Natur wahrnimmt, manch eine/r  kann mit Bäumen reden, manche können kleine Wesen sehen, oder haben einen besonderen Zugang zu Tieren, wieder andere sammeln Steine oder Federn, oder ist es einfach ein nachdenken über diese Welt ein tiefes verletzt sein wenn Wälder gerodet oder Tiere sinnlos gemordet werden.

Ich möchte mit Euch ein Stück in die Vergangenheit reisen, ich möchte versuchen zu zeigen wer diese mysteriösen  Hexen eigentlich waren----und sind.

Zu einer Zeit da es noch keine Ärzte oder Krankenhäuser, geschweige denn Medizin gab, fanden einige Frauen und Männer heraus das bestimmte Pflanzen bei manchen Krankheiten Milderung wenn nicht gar Heilung brachten, wieder andere Frauen wussten wie eine Geburt von statten zu gehen hat  und sie halfen und unterstützten andere Frauen die Niederkamen. Andere beobachteten den Himmel, sie erkannten den Zyklus dem unsere Erde unterworfen ist , sie sahen den Mond, dessen Licht jeden Tag mehr stirbt bis es nach völliger Dunkelheit wiedergeboren wird. Sie erkannten das zunehmende Licht und die wärme des Sommers, dass vergehen  den Winterlichen Frost bringt. Die Mondphasen wurden in Stein geritzt und man glaubte das nur eine Frau, eine Göttin, diese Vielfalt Gebähren kann. Es gab Frauen wie Männer die man Schamanen nannte, sie waren in der Lage mit Geistern der Ahnen zu reden, oder mit Wesen eines Platzes, sie waren mit die wichtigsten Personen . Zu dieser Zeit wurden kleine Steinweiber angefertigt, klein, dick und rund mit großen Brüsten, es war noch 10000 Jahre vor Christi geburt. Jede Kultur, seien es Die Griechen, Kelten, Germanen oder die Römer, hatten ihre Göttin, oder Götter .

Die Christianisierung brachte bald die Wende, die Bauern sahen in der Christuslegende nur eine neue Version ihrer eigenen alten Überlieferung   der Muttergöttin und ihrem Kind, dass geopfert und Wiedergeboren wird. Heilkundige, Hebammen, Dichter und Lehrer , wurden plötzlich verfolgt. Der Hexenglaube wurde zur Ketzerei erklärt .

1324 verklagte der Bischof von Ossory einen irischen Hexenkonvent, einer adligen wurde das Leben geschenkt, alle anderen aber wurden verbrannt. 1484 entfesselte die Päpstliche Bulle von Innozenz VIII die Gewalt der Inquisition gegen die alte Religion. Mit der Veröffentlichung des Hexenhammers, durch zwei Dominikanermönche im Jahr 1487 wurde der Boden für eine Schreckensherrschaft bereitet, die Europa bis weit ins 18 Jahrhundert quälen sollte .Der Hexenhammer enthielt angaben darüber wie man Hexen erkennt und wie mit ihnen zu verfahren sei. Zitate aus der Bibel, Aberglaube und Phantasie  mischten sich und entsprachen keiner Realität mehr. Die Verfolger richteten sich überwiegend gegen Frauen, von ungefähr 9 Millionen hingerichteten waren ca. 7 Millionen Frauen !! Der Frauenhass war im mittelalterlichen Christentum zu einem starken Element geworden, Frauen menstruierten und gebaren Kinder, daher wurden sie mit Sexualität  und daher mit dem Bösen identifiziert. Wenn eine Frau erst denunziert war, gab es kein entrinnen , sie wurde ohne Vorwarnung verhaftet und durfte nicht mehr nach hause. Üblicherweise wurde die/der Verdächtige nackt ausgezogen und vollständig rasiert, in der Hoffnung Teufelsmahle zu finden. Es reichte schon ein größerer Leberfleck um die Hexen zu überführen, mit Nadeln wurde in diese Male hineingestochen, war doch bekannt das der Satan dies Stellen schmerzunempfindlich  gemacht hatte. Aber das war erst der Anfang, Es wurde dann jede Scheußlichkeit begangen -Streckfolter, Aufziehen, Daumenschrauben und der Spanische Stiefel, mit denen die Knochen der Beine zermalmt wurden. Sie wurden so lange gefoltert, bis sie von den Inquisitoren vorbereitete Geständnisse unterschrieben. Doch auch dann war die Qual noch nicht zu ende, 13  andere, die zahl eines Hexenzirkels mussten noch genant werden. Geständigkeit brachte einen barmherzigen Tod, der Erdrosselung vor dem Scheiterhaufen. Es wird berichtet das im Bistum Trier nach den Hexenprozessen 1585 in zwei Dörfern nur jeweils eine Frau am Leben blieb. Die letzte Hexe die in Deutschland 1749 verbrannt wurde war eine 69 jährige Nonne der Norbertinerinnen.

Soviel zur Geschichte—Eine sehr traurige Geschichte

Der Hexenglaube war immer eine Religion der Poesie, nicht der Theologie ! Legenden , Mythen und Geschichten werden benutzt um hinter die Wahrheit der Wahrheit zu schauen, Symbole und Rituelle Handlungen werden benutzt um veränderte Wahrnehmungszustände auszulösen . Die Göttin ist nicht von dieser Welt getrennt- Sie ist die Welt- und sie ist alles in ihr: Sonne, Mond, Sterne, Erde, Wind, Wolken, Wasser, Tiere, Pflanzen, Frau, Mann. Diese Religion ist unvorstellbar alt. Heute erlebt der Hexenglaube eine Wiederbelebung, eine neue, modernere Hexe erweckt die Göttin wieder und ,-  der Göttin sei dank- immer mehr Männer erkennen die Kraft in sich. Die Liebe zum Leben in jeder Gestalt, ist die Grundethik des Hexenglaubens. Hexen sind verpflichtet  alle lebenden Dinge zu ehren und zu achten. Wir wissen das wir Töten müssen um zu Leben, aber Leben sollte nie verschwendet, vergeudet oder einfach zerstört werden! Wir Dienen dem Leben und arbeiten daran unsere Umwelt nicht zu zerstören. Eine Frau hat ebenso wie ein Mann das heilige Recht, über ihren Körper selbst zu verfügen. Niemand hat das Recht einen anderen zu Zwingen oder zu nötigen. Magie ist die Kunst die durch die Welt strömenden feinen Kräfte zu spüren, zu gestalten und  tiefe Bewusstseins schichten hinter dem Rationalen zu wecken.

Autor: Luna

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